Über leuchtende Augen und schöne Momente
- ROTE NASEN Interviews
Stefanie Brandstätter gibt in einem Interview einen Einblick in ihre Arbeit als Clownin Josefine.
Wie gehst du als Clownin damit um, wenn im Aufenthaltsraum viele Kinder auf dich einstürmen?
Ich liebe es, wenn ich von vielen Kindern umringt bin. Wichtig ist mir dabei allerdings, dass kein Kind zu kurz kommt und dass alle aufeinander Rücksicht nehmen. Ansonsten heißt's: auf ins Getümmel und sich über die schönen Momente freuen, die dabei entstehen.
Was war dein schönstes/berührendstes Erlebnis?
Das war bei einem Kind auf der Intensivstation. Der Vater wirkte eher skeptisch als er uns sah und auch die Mutter war sich wohl nicht ganz sicher. Die Schwester des Buben war allerdings gleich ganz aus dem Häuschen als sie uns erblickte. Wir sprachen mit der Familie und mein Clown-Kollege und ich sangen ein Lied. Gegen Ende des Liedes begann der Bub, welcher sich davor nicht bewegt hatte, freudig zu klatschen. Seine Mutter stand mit Tränen in den Augen in der Ecke des Zimmers.
Wie ist es für dich, einen Patienten über längere Zeit zu begleiten?
Das ist etwas sehr besonderes, da dabei tolle Freundschaften zwischen Clown und Kind entstehen und beim endgültigen Abschied immer zwei Gefühle dabei sind. Einerseits ist man sehr glücklich, dass die Patientin/der Patient wieder nach Hause darf, andererseits muss man von einer Freundin/einem Freund Abschied nehmen.
Clown sein bedeutet für mich…
mein Gegenüber als Menschen zu sehen so wie er/sie ist und nicht dessen Krankheit oder Herkunft etc.
Mein letztes berührendes Erlebnis war…
mitzuerleben, dass ein Junge, in seiner Freude uns zu sehen, vergessen hat, dass er eigentlich nicht schwimmen kann und zu uns auf die andere Beckenseite geschwommen ist.
Wenn ich ein Zimmer betrete…
freue ich mich auf das Kind im Zimmer und auf das Spiel, das zusammen mit dem Kind entstehen wird.
Was möchtest du bei einem kranken Kind bewirken?
Dass das Kind während meines Besuchs seine Krankheit vergisst und einfach nur Kind ist.