"Scheitern kann auch etwas Gutes sein!"

25.Jänner 2023
  • ROTE NASEN Interviews

Verlieren ist das Schönste auf der Welt!

Stefanie Brandstätter alias Clownin Josefine im Interview. Sie erzählt über den Clownbesuch bei der zehnjährigen Hilal im Landeskrankenhaus Wr. Neustadt.

Dem Mädchen wurden an beiden Oberarmen ein Sensor und eine Medikamentenpumpe implantiert, um ihre chronische Erkrankung effizienter behandeln zu können. Ganze zwei Wochen muss sie im Spital bleiben. Da kommen Josefine und Norbert gerade zur richtigen Zeit! Gemeinsam spielen sie "Schere, Stein, Papier".

Du hast dich mit Hilal beim Spiel gegen Clown Norbert verbündet. Ihr wart Komplizinnen, wieso ist das wichtig?

Kinder fühlen sich im Spital meist machtlos und verängstigt. Ständige Untersuchungen, Gespräche zwischen Ärzten und Eltern, bei denen die Kinder kaum mitreden und mitentscheiden können, die Freunde und Freundinnen sind plötzlich unerreichbar und noch vieles mehr. Unsere Aufgabe als Clowns besteht dann darin, dass wir den Kindern ihre Macht zurückgeben und gleichzeitig Freunde und Verbündete für sie sind. In dem Moment als Clownin Josefine sich mit Hilal verbündet hat, war diese nicht mehr allein. Außerdem buhlten Clown Norbert und Josefine um die Komplizenschaft mit Hilal, was ihr die Macht gab, eigenmächtig zu entscheiden mit wem sie zusammenspielen möchte.

Wie wesentlich ist es als Clown, das Kind bei einem Spiel gewinnen zu lassen?

Neben dem, dass kranke Kinder im Spital keine Entscheidung treffen dürfen und können, sind sie auch körperlich geschwächt. Deshalb ist es wichtig, dass das Kind gegen den Clown gewinnt. Es wird plötzlich stark und der Clown kann die Rolle des Schwachen übernehmen oder wie im Falle Norberts, sich auch sehr über die Niederlage freuen. Clowns scheitern ständig und stehen wieder auf und scheitern wieder und dann stehen sie wieder auf. Das Ganze geschieht mit einer Leichtigkeit, die ebenfalls zeigt, dass Scheitern auch etwas Gutes sein kann.

Wieso eignet sich gerade „Schere, Stein, Papier“ als Spiel hier so gut?

Dieses Spiel hat genau in diesem Moment so gut gepasst, da es klare, einfache Regeln hat. Jeder kennt das Spiel, jeder weiß, wie es funktioniert. Man kann sich gut zu zweit absprechen und Entscheidungen treffen. Außerdem haben es Clown Norbert und Josefine schon zuvor angewandt, um überhaupt zu entscheiden, wer bei Hilals Tür anklopfen darf.
Da Josefine gerne gewinnt aber beim Spiel ums Anklopfen verloren hat, konnte sie das nicht auf sich beruhen lassen und was ist da besser als ein aufgewecktes, spielfreudiges Mädchen, das Clownin Josefine zum Sieg verhelfen kann?

Sie schenken Lachen und Lebensfreude!

Nur mit Ihrer Unterstützung können wir Clownbesuche wie diesen von Hilal in Wr. Neustadt ermöglichen. Vielen Dank.

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