Jedes Zimmer eine Überraschung
- ROTE NASEN Interviews
Wenn unsere Clowns Menschen besuchen, ob jung oder alt, so ist jede Begegnung anders. Das gilt besonders bei Kindern, reicht die Altersspanne doch von Neugeborenen bis zu Jugendlichen. Wir haben Doris Ehrenreich alias Clownin Irmi und Armin Braun alias Clown Gustav bei einem ihrer Besuche auf der Kinderstation im Landesklinikum Wiener Neustadt begleitet.
Nachdem sie mit dem Pflegepersonal gesprochen und so Wichtiges über die Kinder auf der Station erfahren haben, ziehen sich die zwei um. Und bald schon klopfen sie an die erste Tür. Dahinter sitzt eine etwa Dreijährige mit ihren Eltern auf dem Bett. Neugierig, doch erst noch verhalten, beobachtet das Mädchen, wie sich die zwei Clowns etwas unbeholfen durch den Raum bewegen. Bald schon huscht ein erstes Lächeln über ihr Gesicht. Dann dauert es keine Minute, bis das Mädchen gemeinsam mit den Clowns eine einfache Schrittfolge übt, um sie ihren Eltern vorzutanzen.
Vor Schreck im Waschbecken
Im nächsten Zimmer herrscht ausgelassene Stimmung. Der etwa zehnjährige Patient, der die Clowns schon kennt, hat sie wohl am Gang erspäht. Denn er wartet gut versteckt, um Gustav und Irmi zu erschrecken: „Puh!“ Und wie ihm das gelingt! Die zwei sind so aus dem Häuschen, dass sie vor lauter Schreck auf den Waschtisch springen, ja sogar im Waschbecken landen. Der kleine Bub kann sich vor Lachen kaum halten. Die nächsten Minuten verbringen die drei und seine Mutter scherzend und Schabernack treibend, dann verabschieden sich die Clowns.
Am Gang treffen sie einen Buben, der schon länger auf der Station liegt: ein freudiges Wiedersehen mit ihm und seiner Oma. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Clownbesuche nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Angehörigen Balsam für die Seele sind.
Gerade schüchterne Kinder brauchen viel Zuwendung
Am Weg zum nächsten Zimmer entdecken die zwei ein etwa einjähriges Mädchen im Aufenthaltsraum, das am Schoß seiner Mutter sitzt und an einer Infusion hängt. Langsam und bedächtig nähern sich Irmi und Gustav und ebenso langsam und bedächtig taut das schüchterne Kleinkind auf. Es beobachtet aufmerksam Irmis Handpuppe und lauscht andächtig den sanften Klängen der Melodie, die die Clowns anstimmen. Es funktioniert: Die zwei können die Aufmerksamkeit von der Infusion weglenken, die das Kind bislang mit weinerlichem Blick beobachtet hat.
Als Irmi und Gustav nach weiteren Zimmern ihre Runde durch die Station beendet haben und singend Richtung Garderobe ziehen, kommt das kleine Mädchen gerade am Arm ihrer Mutter aus dem Aufenthaltsraum. Freudig strahlt sie den Clowns hinterher.