Geschichten vom Clown-Fux Klaus #42

23.Dezember 2020

Weihnachten bei uns

Was war das am Heiligen Abend für eine Aufregung im Hause Aloisia! Eigentlich wollten wir Drei, also unser Hauskater, Aloisia und meine Wichtigkeit, der Clown- Fux Klaus, ganz gemütlich zu dritt das Weihnachtsfest begehen, als es plötzlich an der Türe klopfte. „Das Christkind“, rief ich entzückt. Voller Erwartung öffnete ich die Eingangstüre, doch es stand kein Christkind davor, sondern unsere Freundin Marie Käfer. „Ich, ich… also ich, also wir, Clown-Fisch Egon und ich…“, stotterte Marie etwas verlegen und begann zu strahlen als sie Aloisia in ihrer Kochschürze sah. „Ich, also wir wollten Weihnachten nicht alleine sein, daher…“, setzte sie fort und wurde sogleich freundlich ins Haus gebeten. „Schön, dass ihr da seid, kommt herein und feiert mit uns“, freute sich Aloisia und sauste wieder in die Küche, da der Gänsebraten anzu­brennen drohte. An Weihnachten essen wir nämlich immer Gänsebraten mit Rotkraut und Knödel. Als Nachspeise gibt es Weihnachtskekse und jeder darf essen, wie viel er oder sie im Bauch Platz hat. Im Clown-Fux-Bauch ist auf jeden Fall ganz viel Platz für Kekse und Platz für Gänsebraten. Ein halber Knödel geht auch, aber Rotkraut-Platz ist in meinem Bauch so gut wie keiner vorhanden. Im Hauskater-Bauch übrigens auch nicht, der frisst sowieso nur Fleisch, soll heißen mindestens die Hälfte der Gans alleine.

Während Aloisia weiterbriet, wir alle hungrig auf Essen sowie Christkind warteten, läutete es erneut. „Jetzt, jetzt“, rief ich aufgeregt, „jetzt ist es sicherlich das Christkind“, und flitzte wie ein Fitschipfeil zur Haustüre. „Herz­lich willkommen liebes Christkind“ jubelte ich, als ich die Türe öffnete. Doch das vermeintliche Christkind sah heuer seltsam aus. Es trug ein blinkendes Geweih und einen rosaroten Pullover mit so einem Renn… nein Lauf… nein Sause…wie heißt das noch mal? Renn… nein Ren…jetzt habe ich es! Mit so einem Flitzetier aus Norwegen drauf. „Oh, welche Freude, Dusa! Tritt ein und feiere Weihnachten mit uns“, lud Aloisia ihre Clown-Freundin auch zum großen Fest ein. Nun waren wir komplett: Unser Hauskater, ich, der Clown-Fux Klaus, Aloisia, Dusa, Marie Käfer und Clown-Fisch Egon. Das Weihnachtsfest konnte also beginnen. „Moment, bevor es los geht, gibt es eine Spezialität vom Haus. Selbstgemacht und sehr schmackhaft“, verkündete Aloisia feierlich und holte eine große Flasche mit einer gelben Flüssigkeit aus dem Kühlschrank hervor. „Selbstgemachter Eierlikör“, strahlte Marie und erbat sich sogleich eine Kostprobe davon. Aloisia füllte drei klitzekleine Gläser mit dieser Eierdingsbums an. Unser Hauskater lehnte ab und ich, ja ich, ich war ehrlich gesagt schon mit dem (heimlichen) Kekseessen beschäftigt.

Irgendwie verstand ich nicht, warum solche Köstlichkeiten in so kleinen Gläsern, für die man fast eine Lupe braucht, serviert werden, daher holte ich Kaffeetassen und füllte diese randvoll an. Das gefiel Marie, Dusa und Aloisia. Sie tranken, lachten und hatten es sichtlich fein miteinander. Unser Hauskater wurde ungeduldig und begann das Festmahl schließlich allein, das heißt, er aß die gesamte Gans und schmatzte vor Entzücken. Ich für meinen Teil widmete mich unserem Keksevorrat, der fast schon aufgegessen war, als es zum dritten Mal an diesem Abend an der Türe läutete.

Dusa, Marie und Aloisia bekamen das gar nicht mehr mit, da Aloisia schon im Sitzen schlief, Marie ihrem Egon ein Weihnachtslied vorsang und Dusa den letzten Rest dieses Eiersaftes mit einem Löffel vertilgte. „Da will sicher noch jemand mitfeiern. Gib ihm das Rotkraut und ein paar Knödel, dann ist wenigsten alles verputzt“, murmelte unser Hauskater mit vollem Mund. Eine gute Idee! Ich öffnete die Türe, ließ die junge Frau, die ganz weiß gekleidet war und aussah wie ein Schmetterling, da sie große Flü­gel am Rücken hatte, gar nicht erst zu Wort kommen. „Hier bitte sehr“, sagte ich und drückte der verdutzen Frau die Töpfe mit dem Rotkraut und den Knödeln in die Hand. „Frohe Weihnachten und ein braves Christkind wünschen wir“, meinte ich bevor die Haustüre geschlossen wurde, und ich mich über die letzten 25 Kekse hermachte.

Es grüßt herzlich,

Euer Clown-Fux Klaus 

Rästelfrage: Was esst denn ihr an Weihnachten am allerliebsten?

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