Geschichten vom Clown-Fux Klaus #41

15.Dezember 2020

Christbaumsuche im Wald

Jetzt ist es gar nicht mehr so lange bis Weihnachten, bis das Christkind kommt und wir Drei, also Aloisia, unser Hauskater und meine Wichtigkeit, der Clown-Fux Klaus, ein gemütliches Weihnachtsfest feiern werden. Darauf freuen wir Drei uns sehr, da das vergangene Jahr doch ziemlich, nennen wir es einmal, turbulent war. Also ein ziemliches Durcheinander mit viel Arbeit und leider viel zu wenig Schokoladekuchen für mich. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich fast fünf Kilogramm, Dekagramm oder Gramm abgenommen habe. Eine Schande für einen Clown-Fux!

Auf jeden Fall bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor. Kekse haben wir schon, Geschenke bringt das Christkind, der Adventkranz ist leider aus Versehen mitsamt der dritten Kerze abgebrannt, aber das macht nichts, den kann man ja ohnehin nicht essen. „Wir haben noch keinen Christbaum!“, brach es gestern Morgen aus unserem Hauskater heraus und Aloisia bekam ganz große Augen. „Oje, den haben wir vollkommen vergessen. Ich hole schnell meinen Fuchsschwanz und dann geht es ab in den Wald“, rief Aloisia und sauste Richtung Werkstatt. „Fuxschwanz? Fuxschwanz? Seit wann kann Aloisia mit meinem Fuxschwanz Weihnachtsbäume fällen?“, wunderte ich mich und wollte nachfragen, aber da hörten wir schon den Traktor und mussten uns beeilen, um nicht daheim zurückgelassen zu werden.

Aloisia fuhr so lange es eine Straße gab. Irgendwann war einfach der Weg nicht mehr geräumt und wir mussten zu Fuß durch den tiefen Schnee weitergehen. Also Aloisia musste gehen, weil unser Hauskater und ich ob der zwei Meter Schnee auf Aloisias Schultern sitzen durften. Mit der linken Hand zog sie zusätzlich unseren Schlitten und in der rechten hatten sie den besagten Fuchsschwanz, der sich mittlerweile als kleine Säge herausgestellt hatte. So stapften wir in Zeitlupe, kamen nur schwerlich voran und Aloisia schnaufte fast so laut wie eine Lokomotive. Während Aloisia konzentriert einen Fuß vor den anderen setzte und ständig hüfthoch im Pulverschnee versank, hielt unser Hauskater mit einem Fernrohr nach einem geeigneten Weihnachtsbaum Ausschau.

Es dauerte lange bis er fündig wurde und noch länger bis Aloisia zu diesem circa 14 Meter hohen Baum gestapft war. In der Zwischenzeit war es schon fast dunkel geworden. „Schön wie all die Häuser im Tal beleuchtet sind“, freute ich mich über das vorweihnachtliche, besinnliche Lichtermeer. Es war ganz still und nur ab und zu knackte irgendwo ein Ast.

„Diesen Baum musst du umsägen, der passt wunderbar in unseren Garten. Heuer stellen wir einen ganz großen Baum im Freien auf“, ordnete unser Hauskater an und Aloisia begann zu sägen. Und wie sie sägte, wie eine Weltmeisterin, so kraftvoll, freudig sowie beherzt. Durch das Rütteln fiel immer wieder Schnee vom Baum. Mal krachte ein Batzen Schnee auf den Kopf unseres Hauskaters, mal wurde ich fast zur Gänze vom Schnee verschüttet, sodass Aloisia mich ausgraben musste, und immer wieder fiel auch Schnee auf Aloisias Kopf oder hinter ihre Brille…hihihi… das sah vielleicht lustig aus!

„Ich glaube, du hast die Fallrichtung falsch berechnet“, sagte ich zu unserem Hauskater als unser Weihnachtsbaum schließlich - fein säuberlich mittels Fuchsschwanz abgesägt - im Schnee lag. Also, nicht nur dieser Baum, sondern ungefähr fünf, sieben oder elf andere Bäume lagen auch noch im Schnee und Aloisia war irgendwo darunter. „Grabt mich gefälligst aus“, hörten wir Aloisia rufen. Wie Erdhörnchen buddelten unser Hauskater und ich, der Clown-Fux Klaus, Aloisia aus, wobei wir überhaupt nichts sahen. Es war stockdunkel. Mit einem Schlag waren alle Lichter im Tal erloschen, als unser Christbaum umgefallen war. Zum einen sahen wir nichts, zum anderen lagen jetzt auch noch überall Kabel herum. „So eine Unordnung! Die Eichhörnchen sollten vor Weihnachten dringend aufräumen“, grummelte unser Hauskater vor sich hin, als wir Aloisia, die glücklicherweise unverletzt geblieben war, an den Füßen unter unserem Christbaum hervorzogen. „Nun steht einem schönen Weihnachtsfest nichts mehr im Wege“, waren wir alle Drei überzeugt und blickten voller Vorfreude ins stockdunkle Tal.

 

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

Frage: Weshalb ging im gesamten Tal zugleich das Licht aus? Hast du eine Erklärung?

abaton-monitoring