Geschichten vom Clown-Fux Klaus #31
Der Geburtstags-Oktober
„Morgen habe ich Geburtstag, und wir machen ein großes Fest!“, rief ich neulich am Frühstückstisch und sowohl Aloisia als auch unser Hauskater schauten fassungslos. „Das wie vielte Mal in diesem Jahr?“, fauchte unser Hauskater und biss genüsslich von seiner Komposthaufen-Maus, die er vor gerade einmal zehn Minuten gefangen hatte und nun mit einer kleinen Portion Senf verzehrte. „Ist doch egal, Hauptsache Geburtstag!“, jubelte ich und schaute hoffnungsfroh Richtung Aloisia, die gerade versuchte das Marmeladenglas aufzubekommen. Der Deckel saß so fest, dass sie schließlich die Rohrzange holen musste. Während Aloisia mit der Zange das arme Marmeladegläschen fast zerdrückte, meinte sie ein wenig außer Atem: „Jetzt bestimmen wir einen fixen Geburtstag und machen nur mehr einmal im Jahr ein großes Fest!“
Ich überlegte ein paar Sekündchen und legte mich dann auf den 1. Oktober fest. „Gut, ich hole meinen PCC, meinen Personal CatComputer, dann können wir die Gästeliste schreiben“, freute sich unser Hauskater wieder an diesem Rechendingsbums arbeiten zu können. Aloisia fiel auf die Schnelle nur ihre Clown-Kollegin Dusa ein, aber die war ja gerade auf Urlaub in Dahamas. Und Hildegard, die schwerhörige Nachbarin, die ständig am Tisch sitzend einschlief, weil es laut ihren Angaben bei uns immer so schön ruhig war.
„Fein, also Hildegard. Wie schaut es mit den anderen Clownkollegen hierzulande aus?“, wollte unser Hauskater wissen. „Tiloff, Gerd, Ernst, Lotte, Fifirella, Guido, Rita, Paula und Carmensita la Morena, unsere südamerikanische Musikkapelle“, zählte ich auf und unser Hauskater tippte mit schnellen Pfoten alles in seinen PCC. Aloisia fing währenddessen schon mit dem Kuchenbacken und dem Herrichten an. Mindestens 36 Backbleche voller Schokokuchen mit Smarties obendrauf mussten es werden. Dazu Kerzen, Lametta , Lichterketten, Konfetti und die gelben, lauten Partytrillerpfeifen. „So bekommt Hildegard vielleicht auch was von der Feier mit“, grinste unser Hauskater.
Ganze drei Tage dauerte es bis Aloisia alles fertig vorbereitet hatte. Sie glaubte sich ständig verzählt zu haben, war sie doch der Meinung schon 653 Stücke Schokokuchen geschnitten zu haben, aber irgendwie verschwanden immer welche… Schon seltsam wie schnell so kleine, wohlschmeckende, süße, Clown-Fux-Mund-passende Schokoadekuchenlein verschwinden können. Am Ende können sie sich selbst wegzaubern?
„Mit welchen Fahrzeugen kommen unsere Gäste zur Feier?“, grübelte unser Hauskater. Ich, der Clown-Fux Klaus, überlegte nur kurz. „Rita und Paula sollen mit ihrem Doppelfahrrad kommen. Guido, Tiloff sowie Gerd mit dem alten Muli von Gerds Großonkel und Carmensita mit der Post. Früher hat die Post auch Hühner und Ferkel ausgeliefert, da ist sicher für Carmensita auch noch Platz“, war ich mit meinen Clown-Fux-Ideen sehr zufrieden. „Fifirella kann mit der von Ernst selbst gebauten Rakete mitfliegen“, ergänzte unser Hauskatercomputer.
„Dann muss Aloisia wohl nur noch Lotte mit dem Traktor holen“, zählte ich durch, und Aloisa sauste zu ihrem geliebten Vehikel, zumal sie schon genug von der vielen Backerei und Falschzählerei hatte. Unser Hauskater und ich beschlossen einstweilen auf die Kuchenvorräte, die Süßigkeiten, die Chips, die Limonaden und alle die Clown-Fux-gesunden Sachen gut aufzupassen.
Nun, die Tage vergingen wie im Flug und Aloisia kehrte mit Lotte einfach nicht zurück. Alle übrigen Gäste waren schon längst da, sogar Dusa war aus dem Urlaub heimgekommen. So blieb uns „leider“ nichts anderes übrig, als einfach jeden Tag Geburtstag zu feiern. Ja, jeden einzelnen Tag, da wir zum Glück genug Schokokuchen hatten. Nur Guido konnte mit mir, dem Clown-Fux Klaus, im Kuchenwettessen mithalten. Er schaffte neun Stücke Kuchen, ich 15 Stücke.
Endlich, am 31. Oktober, kehrte Aloisia mit Lotte zurück. „Wo um alles in der Clown-Fux-Welt wart ihr?“, wollte ich wissen. „Ich wollte auch einmal selbst Traktor fahren, und weil das so lustig war und wir den Weg nicht gleich gefunden haben, hat`s ein bisschen länger gedauert. Wir waren noch bei meiner Großcousine Ernestine in…“, wusste Lotte plötzlich nicht mehr weiter. „In Berl…Bärl…Bärlauch…nein…Bernstein…nein…Beerenlin, ja in Beerenlin“, war sich Aloisia sicher.
„Nun gut, schön, dass ihr da seid“, freut ich mich und teilte die letzten 37 Schokokuchenstücke mit all meinen Freunden. Nur nicht mit Hildegard, da sie schon wieder schlief, am Ende war sie in den Winterschlaf gefallen? Weil mir das alles so gefiel, werde ich von nun an jedes Jahre den gesamten Oktober über jeden Tag Geburtstag feiern.
Es grüßt herzlich,
euer Clown-Fux Klaus
Frage: Wie könnte Nachbarin Hildegard von der täglichen Oktober-Geburtstagsfeier mehr mitbekommen und nicht immer schlafen?