Geschichten vom Clown-Fux Klaus #2
Kapitel 2: Frühstück für Aloisia
Also, wenn ihr mich, den Clown-Fux Klaus, fragt, ist diese Daheim-Schule schon auch irgendwie anstrengend – vor allem, wenn die Lehrerin Aloisia heißt. Aber was noch viel anstrengender ist, ist das Programm davor. Jeden Wochentag müssen der Hauskater und ich um Punkt 6 Uhr aufstehen, Morgensport machen und dann frühstücken. Weil ich immer so lange für das Aufstehen brauche, habe ich meistens gar keine Zeit meine Turnhose anzuziehen, weshalb ich dann mit dem Pyjama rund um unser Haus sausen muss. Und weil unser Haus ziemlich groß ist, kommt man auch als gut trainierter Clown-Fux ordentlich ins Schwitzen. Die Nachbarn lachen schon immer, wenn sie den Hauskater und mich im Pyjama herumsausen sehen. Also, ich habe einen ganz flauschigen Pyjama mit bunten Punkten drauf und langen Ärmeln. Den hat mir Aloisia zu Weihnachten geschenkt, und der Hauskater meint, ich würde damit wie eine Tapete aussehen. Mhhm, typisch Hauskater, immer alles besser wissen, wo er doch selbst ständig mit seiner Zipfelschlafmütze um unser Haus rennt.
Wenn das Gesause dann endlich fertig ist, gibt es Frühstück. Müsli mit viel Obst und Joghurt, dazu Kakao. Na ja, den Kakao lasse ich mir ja noch einreden, aber Müsli mit Obst…wäh, wäh, wäh… das ist doch kein Clown-Fux-Frühstück. Clown-Füxe gedeihen am allerbesten, wenn sie Kuchen und Schokolade zum Frühstück bekommen, da wird das Fell besonders schön. Aber die gute Aloisia sagt immer, dass dieses Zeug ungesund sei, vor allem in der Früh, und wir deshalb alle drei Müsli essen müssen. Der Hauskater frisst immer nur zwei Bissen und legt sich dann schlafen – das glaubt Aloisia zumindest, aber in Wirklichkeit eilt er zu unserer netten Nachbarin und bekommt dort allerhand Gutes: Wurst, kleine Fleischstückchen und Leckerli. Kein Wunder also, dass er nie Hunger hat!
Ich bin ja ein braver Clown-Fux, und deshalb esse ich stets alles auf. „Obst und Gemüse sind gesund, und helfen beim Lernen“, erklärt mir Aloisia immer. Angeblich wären da solche Vitam…Vitom…nein, wie heißen die noch mal... Vitermo…ah, jetzt habe ich es… Vitusmine, ja Vitusmine drin sind, die angeblich klug machen. Und weil ich will, dass Aloisia auch noch klüger wird, beschlossich, am Sonntag ihr ein Spezialmüsli zuzubereiten.
Während ich nach einer passenden Schüssel suchte, holte der Hauskater alles aus unserem Kühlschrank, was seiner Meinung nach Vitusmine hat. Er fand unter anderem Salat, eine seltsam gelbe Gurke, Äpfel, drei Gläser Marmelade, Zwiebel, ein paar Birnen und diese kleinen weißen Dinger, die Knopfloch oder so ähnlich heißen. Auf jeden Fall riecht man nach dem Genuss von diesen Knopfloch-Dingern etwas seltsam, weil wahrscheinlich sehr, sehr viele Vitusmine drin sind. Doch der Hauskater fand so viel Obst und Gemüse, dass alle Schüsseln zu klein waren. Mir, dem Clown-Fux Klaus, blieb also gar nichts anderes übrig, als die Waschschüssel aus dem Bad zu holen, in der Aloisia immer ihre Füße wäscht. Na ja, in der Not, nimmt Clown-Fux alles und schließlich hatten alle Vitusmine in dieser Schüssel gut Platz.
Ich schnitt alles klein auf, leerte zwei Kilometer….nein, wie heißt das… Kilo, Kilo…ja, genau, Kilogramm Joghurt dazu, vermischte es rasch und stellte die Waschschüssel mit den vielen Vitusminen auf den Tisch. Und weil ja Sonntag war, zündete der Hauskater noch eine Kerze an, ich schmückte den Tisch und schaltete schöne Musik ein. Jetzt konnte Aloisia kommen!
Sie kam tatsächlich, aber glückliche Clowninnen sehen irgendwie anders aus. Weder der Hauskater noch ich wussten den Grund dafür… vielleicht hatte sie einfach schlecht geschlafen oder etwas Schlechtes geträumt?
Wie auch immer, der Hauskater und ich waren mit unserem Werk sehr zufrieden und deshalb beschlossen wir, ab nun jeden Sonntag für Aloisia ein Frühstück mit vielen Vitusminen herzurichten!
Es grüßt herzlich,
Klaus, der Clown-Fux