Einfühlsame und zauberhafte Begegnungen auf der Intensivstation
- Clowns im Einsatz
Ein Erlebnis von Clown Bernhart auf der Kinderintensivstation
Christian Sommer alias Clown Bernhart besucht seit 13 Jahren kleine und große Patient*innen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Er erzählt von seinem berührenden Erlebnis auf einer Kinderintensivstation in Wien.
Es ist ein Freitagvormittag und wir besuchen mehrere Ambulanzen eines großen Wiener Krankenhauses und auch die Kinderintensivstation. Wir, das sind an diesem Morgen Clownin Lotte und ich, Clown Bernhart. Intensivstation ist für mich kühler Wind, strenges Schweigen, Betriebsamkeit und viel Anspannung. Eine, den dort oft dramatischen Schicksalen der kleinen und großen Patientinnen und Patienten geschuldete Schwere umhüllt diesen Bereich.
Wir atmen einmal tief durch, bevor wir die Intensivstation betreten. Die Tür zum ersten Zimmer schnurrt automatisch auf. Uns empfangen viele erwartungsfrohe und zwei etwas verängstigte Augen. Wir hören ein leises Wimmern, das zu den verängstigten Augen gehört. Dazu ein kleiner, ziemlich dünner, auf jeden Fall kraftloser Körper.
"Ich weiß nicht, wer in dem Moment zaghafter ist."
Der kleine Mann, weil jedes „Zuviel“ und „Zulaut“ ihn erdrücken würde – oder ich, weil ich den vorsichtig gewebten Faden von Neugier und Akzeptanz um keinen Preis zerreißen möchte. Dann wage ich mit mehr Mut eine Annäherung. Ein paar gezupfte Töne auf der Ukulele. Ein Lied. Und große Augen. Und ein Lächeln. Momente großer Nähe zwischen Mama, Bruder und Kind. Ich bin im Hintergrund und das ist gut so: Die letzten Töne des Liedes verklingen und ich weiß nun, dass ich mich für eine Verabschiedung nähern kann.
Es ist noch eine rote Nase da. Aber wir brauchen noch eine zweite – für den älteren Bruder, der mir sicher mit einem Zauberspruch helfen kann. Kann er nicht? Oh.
„SIMAAALAAAASI“
Da ertönt aus dem zittrigen Körper, zu dem nun glänzende Augen gehören, ein inbrünstig hinausgeflüstertes „SIMAAALAAAASI“. Der kranke Bub staunt, als er die hervorgezauberte zweite Schaumstoffnase erblickt. Ein großes Staunen auch bei uns anderen. Und dann gibt mir der Bub noch ein kaum spürbares „High Five“ und wirbelt mich so durch die Luft. Und lacht. Viel.
Alle reden und kichern. Und ich spüre eine erfrischende Leichtigkeit aus dem Zimmer strömen. Für eine Weile bleibt sie – bestimmt!
Clownbesuche auf Kinder- und Frühgeborenen-Intensivstationen
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