Die Sonne und du im Pflegeheim
- Clowns im Einsatz
Clowns Betti und Bernhart nehmen die Bewohner*innen des Pflegewohnheimes mit auf eine fantasievolle Reise.
„Die Sonne, die Sonne und du“ tönt es aus einem Aufenthaltsraum im Pflegeheim Neudörfl im Burgenland. Erst verhalten, langsam etwas lauter. Clownin Betti und Clown Bernhart stimmen sich auf ihren Besuch bei den Bewohner*innen ein. Viele kennen sie schon über mehrere Jahre hinweg und freuen sich auf diesen Tag. So sitzt Theresia Tillmann verlässlich jede Woche am Donnerstag um 13 Uhr in ihrem Rollstuhl vor dem Eingang und begrüßt freudig „ihre“ Clowns.
„Die Sonne, die Sonne und du“ hört man später leise in den Gängen. Die zwei Clowns sind am Weg zu ihrer ersten Station, dem Aufenthaltsraum in der psychiatrischen Abteilung. Unterwegs stecken sie noch ihre Köpfe in das Stationszimmer. Rasch huscht ein Lächeln über die Gesichter der zwei Pflegerinnen und des Pflegers, deren Besprechung sie spielerisch unterbrechen. Ihre Stimmung kippt – ins Positive.
Stimmungswechsel im Aufenthaltsraum
Auch im Aufenthaltsraum der psychiatrischen Abteilung lässt sich bald eine Veränderung spüren. Ein Mann, der erst unwirsch den Kopf schüttelt und ungeduldig mit dem Fuß am Boden tippt, klopft nun im Takt. Fast möchte man meinen, ein Lächeln in seinem Gesicht zu erkennen. Und wie bei jedem Besuch ist auch Anton Hösch heute wieder da und führt Schmäh mit Clown Bernhart.
Einige Zeit später geht es weiter: „Die Sonne, die Sonne und du“. Durch das Fenster im Foyer erblicken die zwei Clowns Maria Schneider. Sie wird überschwänglich begrüßt, auf Clown-Art: Erst klettern sie dafür umständlich auf das Fensterbrett und noch mal umständlicher wieder hinunter. Dann tauchen die zwei hinter dem Fenster ab, die Hände grazil nach oben gestreckt, tauchen gleichzeitig wieder auf und bewegen sich wie auf Wellen links und rechts. Nach dieser kleinen „Synchronschwimm-Show“ fährt Frau Schneider ihren Elektrorollstuhl zum Verabschieden zum Eingang und winkt den beiden.
„Dürfen wir reinkommen?“
Vorsichtig klopft Clownin Betti an die Tür von Johanna Bauer. „Dürfen wir reinkommen?“ „Ja, bitte“, antwortet eine freundliche Stimme. Heute gehen sie in Gedanken gemeinsam auf Reisen: über Venedig bis nach Neapel und auf den Vesuv. Clownin Betti fährt dabei mit einer Feder die Reisestrecke auf einer kleinen Landkarte ab. Überall dort ist Frau Bauer in jungen Jahren einmal gewesen. Eine Reise, von der sie immer noch gerne erzählt.
Im Aufenthaltsraum der Pflegestation freuen sich die Frauen und Männer über das Wiedersehen. Die Clowns springen ausgelassen durch den Raum, halten bei jedem und jeder mal inne und schenken ihm oder ihr ihre ganze Aufmerksamkeit. Sie haben den Clowns viel zu erzählen. Sie schäkern mit ihnen und lachen gemeinsam. Sie reden aneinander vorbei und verstehen einander doch.
Selbstverständlich wird wieder gemeinsam musiziert. Bei „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ bemühen sich Clown Bernhart und Clownin Betti redlich die tiefe Stimmlage von Hildegard Knef zu treffen; ihre Bemühungen werden mit Applaus belohnt. Beim „Mariandl“ schunkeln und singen viele schon nach wenigen Takten mit. Die zwei tanzen dazu durch den Raum. Clownin Bettis Rock bauscht sich bei den Pirouetten auf und wird vor allem von den Frauen bewundert.
„Betti, wo bist du?“ „Bernhart, wo bist du?“
Die Clowns wollen gemeinsam weiterziehen, verpassen einander jedoch ständig und bitten die Bewohner*innen um Hilfe bei der Suche. Bis sie sich schließlich finden, kurz anblicken und ihr Lied anstimmen: „Die Sonne und du“.
Es folgen noch weitere Besuche in Zimmern, Gespräche am Gang und eine ausgelassene Rutschpartie über das Stiegengeländer. Dann ziehen die zwei ihre Clownkostüme aus und verlassen als Christian Sommer und Karoline Gans das Pflegeheim. Zurück bleibt eine heitere Stimmung, die Erinnerung an Urlaube, an die Jugend und an…
Die Sonne
Die Sonne und du
Uh-uh-uh-uh
Gehör'n dazu