Stellungnahme: ROTE NASEN dürfen keine Parteispenden annehmen

11.März 2019

Bezugnehmend auf die vielen Rückmeldungen zum Artikel „ROTE NASEN lehnen Spenden der FPÖ über 2000 EUR ab“: ROTE NASEN Clowndoctors haben vergangene Woche Spenden der FPÖ abgelehnt, denn unsere Ethikrichtlinien legen fest, dass unsere gemeinnützige Organisation vollkommen überparteilich agieren muss. Deshalb dürfen wir keinerlei finanziellen Zuwendungen direkt von politischen Parteien oder Parteiklubs annehmen.

Diese Richtlinien haben NICHTS mit unserer täglichen Arbeit im Spital zu tun: Wir besuchen selbstverständlich ALLE Kinder, unabhängig von Herkunft, Religion oder Umfeld. Genauso spielt die politische Richtung unserer PRIVATSPENDERINNEN keinerlei Rolle für uns. Aber wir dürfen uns nicht von Parteien abhängig machen - sonst würden wir unsere Handlungsfähigkeit riskieren.

Es stimmt, dass die Absage an die FPÖ nicht umgehend erfolgte, sondern zuerst ein Termin für eine Spendenübergabe besprochen wurde. Für diesen Fehler können wir uns nur ausdrücklich entschuldigen. Die internen Abläufe dazu wurden bedauerlicherweise nicht ausreichend geprüft. Wir entschuldigen uns und garantieren, dass sich ein derartiger Vorfall nicht wiederholen wird.

Im Artikel der Kronen Zeitung wird erwähnt, dass ROTE NASEN Clowndoctors 2010 eine Spende der SPÖ entgegengenommen hat - das können wir bestätigen. In den vergangenen Jahren haben sich unser Verein und unsere ganze internationale Gruppe vergrößert, und es haben sich zahlreiche neue Tätigkeitsfelder und –gebiete aufgetan. ROTE NASEN sind mittlerweile in 10 Ländern mit vielen unterschiedlichen Kulturen, Religionen und politischen Gesinnungen und Entwicklungen aktiv.

Vor diesem Hintergrund war es dringend notwendig, gemeinsame Ethikrichtlinien festzulegen, an die sich alle ROTE NASEN Organisationen verbindlich halten müssen.  Diese wurden im Oktober 2018 gemeinsam mit allen 10 Partnerorganisationen erarbeitet und beschlossen und sind seit 1.1.2019 wirksam.

Dazu gehört es auch, dass wir von KEINER politischen Partei oder von keinem Parteiklub direkt Geld annehmen dürfen. Das ist unerlässlich, um nicht den Eindruck einer parteipolitischen Abhängigkeit aufkommen zu lassen und Debatten wie dieser keine Grundlagen zu geben. Denn nur so sind wir handlungsfähig und können die Kraft des Humors überall dort wirken lassen, wo sie gebraucht wird.

Wir sind sicher, dass unser Entschluss nun besser nachvollzogen werden kann und es in unser aller Sinne ist, wenn wir uns nun mit allen Kräften um jene kümmern, die unsere ganze Aufmerksamkeit benötigen: um große und kleine PatientInnen in Krankheit und Leid.

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